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Implantat: Eine sehr wirksame Methode der Verhütung

Aktualisiert: 3. Aug. 2023

Ein Implantat ist ein kleines Stäbchen aus Kunststoff. Dieses Stäbchen wird unter die Haut (in der Regel in den Oberarm) eingesetzt, wo es Hormone freisetzt.


Dieser Artikel ist Teil unserer Verhütungsserie!

 

Was wir hier behandeln


 

Hinweis: Die nachstehenden Informationen stammen aus den Referenzen (1-5), sofern nicht anders angegeben.


Worum handelt es sich?

Ein Implantat ist ein kleines Stäbchen aus Kunststoff. Dieses Stäbchen wird unter die Haut (in der Regel in den Oberarm) eingesetzt, wo es Hormone freisetzt. Je nachdem, welche Art von Implantat in deinem Land erhältlich ist, gibt das Implantat über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren kontinuierlich eine Art von Gestagen (siehe unten) ab. Nach Ablauf dieses Zeitraums muss das Implantat ausgetauscht werden, um weiterhin einen Schutz vor ungewollter Schwangerschaft zu gewährleisten. Wenn du einen noch länger anhaltenden Schutz suchst, ist eine Spirale vielleicht besser geeignet.


Um dich auf das Einsetzen des Implantats vorzubereiten, erhältst du in der Regel eine Injektion mit einem Lokalanästhetikum (Lidocain). Dies kann ein wenig schmerzhaft sein. Das Einsetzen des Implantats geht sehr schnell: Es dauert in der Regel etwa fünf Minuten. Wenn du die Lidocain-Spritze bekommen hast, solltest du nichts davon spüren. Danach wird in der Regel ein Verband angelegt, und meist spürt man ein paar Tage eine gewisse Schmerzempfindlichkeit und Blutergüsse.


Vor dem Einsetzen des Implantats sind in der Regel keine körperlichen Untersuchungen erforderlich.

Wie funktioniert die Methode?

Das Hormon Progestin (eine synthetische [künstliche] Version des natürlichen Hormons Progesteron) verhindert den Eisprung, verdickt den Schleim im Gebärmutterhals und macht die Gebärmutterschleimhaut dünner. Diese Kombination von Wirkungen verhindert nicht nur die Freisetzung einer Eizelle, sondern auch, dass Spermien durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eindringen (und damit die Befruchtung einer dennoch freigesetzten Eizelle verhindern), und verschlechtert die Bedingungen in der Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung einer befruchteten Eizelle.

Wie wirksam ist die Methode?

Das Implantat ist eines der, wenn nicht sogar das wirksamste verfügbare Verhütungsmittel. Bei perfekter Anwendung und typischer Verwendung liegt die Wirksamkeit bei fast 100 %; von 1000 Personen* mit einem Implantat wird nur eine Person innerhalb eines Jahres schwanger.

Bei manchen Menschen ist die Wirksamkeit aufgrund von Medikamenten, die sie einnehmen, geringer (z. B. Medikamente gegen Krampfanfälle oder Johanniskraut). Frage deinen Arzt oder deine Ärztin nach Wechselwirkungen mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln, die du einnimmst, da dies das Risiko einer Schwangerschaft erhöhen kann.


Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Manchmal können die Implantate unregelmäßige leichte Blutungen oder Schmierblutungen aus der Scheide verursachen. Bei manchen Menschen bleibt die Menstruation ganz aus. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Verschlimmerung oder Verbesserung von Akne, Gewichtszunahme, Schmerzen im Unterleib, Übelkeit und Stimmungsschwankungen. In einigen Fällen wurde berichtet, dass sich das Implantat verschiebt oder aus der Haut austritt, aber es ist sehr selten, dass dies zu gefährlichen Situationen führt (6).


Dein Risiko, an Gebärmutterkrebs zu erkranken, kann sich verringern.


Beachte, dass nur ein Teil der Behandelten (einige) dieser Nebenwirkungen erfährt, und dass einige Personen Nebenwirkungen erfahren, die hier nicht aufgeführt sind. Ob dies bei dir der Fall ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.


Wann kann ich die Methode nicht anwenden?

Wenn du schwanger bist, an einer Thrombose leidest oder einen Lebertumor, eine aktive schwere Lebererkrankung, eine Herzerkrankung, bestimmte rheumatische Erkrankungen, ungewöhnliche genitale Blutungen, die noch nicht diagnostiziert worden sind, oder Brustkrebs hast.


Manchmal kann man sich auch dann ein Implantat einsetzen lassen, wenn man eines dieser Probleme hat. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, um herauszufinden, ob dein Gesundheitsproblem definitiv bedeutet, dass du kein Implantat bekommen kannst.


Funktioniert die Methode sofort?

Das hängt davon ab, wann dein Implantat eingesetzt wurde. Wenn du dein Implantat innerhalb von fünf Tagen nach Beginn deiner Menstruation bekommen hast, bist du sofort geschützt. Wenn du dein Implantat mehr als fünf Tage nach Beginn deiner Menstruation bekommen hast, musst du eine andere Verhütungsmethode anwenden (z. B. ein Kondom), wenn du in den sieben Tagen nach dem Einsetzen des Implantats Sex hast. Dies gilt auch, wenn du mehr als drei Wochen postpartal bist und nicht stillst. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, welche Situation auf dich zutrifft, wenn du dir nicht sicher bist.

Was passiert mit meiner Fruchtbarkeit, wenn ich damit aufhöre?

Die Fruchtbarkeit kehrt in der Regel etwa einen Monat nach der Entfernung des Implantats zurückt (7).


Schützt die Methode vor Geschlechtskrankheiten?

Nein. Hormone allein schützen nicht vor Geschlechtskrankheiten. Wenn du mit jemandem Sex hast, der neu oder ungetestet ist, solltest du zusätzlich eine Barrieremethode anwenden.



*Mit Menschen sind hier alle gemeint, die schwanger werden können, einschließlich Mädchen, Frauen, nicht-binäre Menschen und Transgender-Männer, die noch ihre Gebärmutter, Vagina und Eierstöcke haben.



Bist du neugierig auf andere Methoden, um dich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen? Informiere dich hier über andere Verhütungsmethoden!



Dieser Artikel wird noch medizinisch geprüft.

Mitwirkende

Verfasst von Juliëtte Gossens

Rezensiert von Sophie Oppelt und Selina Voßen

Bearbeitet von Juliëtte Gossens

Übersetzt von Sophie Oppelt

 

Referenzen


  1. McFarlane I (ed.). Seeing the unseen: The case for action in the neglected crisis of unintended pregnancy. United Nations Population Fund. 2022. Available from: https://www.unfpa.org/sites/default/files/pub-pdf/EN_SWP22%20report_0.pdf

  2. Hacker NF, Gambone JC, Hobel CJ (eds.). Hacker & Moore’s Essentials of Obstetrics & Gynecology. 6th ed. Philadelphia: Elsevier; 2016.

  3. Hoffman BL, Schorge JO, Halvorson LM, Hamid CA, Corton MM, Schaffer JI (eds.). William’s Gynecology. 4th ed. New York: McGraw-Hill Education; 2020.

  4. Centers for Disease Control and Prevention. The United States Medical Eligibility Criteria for Contraceptive Use, 2016 (US MEC). Available from: https://www.cdc.gov/reproductivehealth/contraception/mmwr/mec/summary.html

  5. Centers for Disease Control and Prevention. 2016 U.S. Selected Practice Recommendations for Contraceptive Use (U.S. SPR). Available from: https://www.cdc.gov/reproductivehealth/contraception/mmwr/spr/summary.html

  6. Van Schie D, Lagro-Janssen T. Een hormoonimplantaat komt spontaan naar buiten. Medisch Contact. February 2nd, 2022. https://www.medischcontact.nl/kennis-carriere/wat-ziet-u/wat-ziet-u-gezien/een-hormoonimplantaat-komt-spontaan-naar-buiten.htm [Accessed September 21st, 2022]

  7. Girum T, Wasie A. Return of fertility after discontinuation of contraception: a systematic review and meta-analysis. Contraception and Reproductive Medicine. 2018;3:9. DOI: 10.1186/s40834-018-0064-y


Bitte beachte: Die Informationen, die wir hier zur Verfügung stellen, dienen nur zu Bildungszwecken. Wenn du Beschwerden oder Fragen zu deiner Gesundheit hast, wende dich bitte an deinen Arzt oder eine andere zuständige medizinische Fachkraft. Wir geben keine medizinischen Ratschläge.

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