Bei der Kupferspirale handelt es sich um ein kleines Kunststoffprodukt, das mit Kupfer und nicht mit Hormonen kombiniert ist. Sie wird wie eine hormonelle Spirale durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt, kann dort aber länger verbleiben.
Dieser Artikel ist Teil unserer Verhütungsserie!
Was wir hier behandeln
Hinweis: Die nachstehenden Informationen stammen aus den Referenzen (1-5), sofern nicht anders angegeben.
Worum handelt es sich?
Bei der Kupferspirale handelt es sich um ein kleines Kunststoffprodukt, das mit Kupfer und nicht mit Hormonen kombiniert ist. Sie wird wie eine Hormonspirale durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt, kann dort aber länger verbleiben (zehn bis zwölf Jahre, je nach Marke). Das Einsetzen einer Spirale kann sehr schnell gehen (etwa fünf Minuten), manchmal dauert es aber auch länger, oder es sind mehrere Versuche nötig.
Das Einsetzen einer Spirale erfordert eine Beckenuntersuchung, bei der dein Arzt oder deine Ärztin einen Blick in deine Vagina werfen und deinen Gebärmutterhals und deine Gebärmutter untersuchen wird, manchmal auch mit Ultraschall. In der Regel wird der Arzt oder die Ärztin zunächst mit den Fingern und dann mit einem Spekulum in die Scheide eindringen. Dies kann sowohl körperlich als auch psychisch unangenehm sein. Teile deinem Arzt oder deiner Ärztin mit, wenn du vor der Untersuchung und dem Eingriff nervös bist oder wenn du dich zu irgendeinem Zeitpunkt unwohl fühlst.
Das Einsetzen und Entfernen einer Spirale kann sehr schmerzhaft sein. Du kannst rezeptfreie Schmerzmittel ausprobieren, bevor du zu deinem Termin gehst, aber es gibt Hinweise darauf, dass sie bei den Schmerzen, die durch das Einsetzen oder Entfernen der Spirale verursacht werden, nicht sehr wirksam sind. Die meisten Ärztinnen und Ärzte können dir vor Beginn des Eingriffs eine örtliche Betäubung verabreichen, die mit größerer Wahrscheinlichkeit hilft. Erkundige dich bei deinem Arzt oder deiner Ärztin, welche Möglichkeiten für dich in Frage kommen.
Wie funktioniert sie?
Kupfer hindert die Samenzellen daran, sich effektiv zu bewegen. Es verhindert auch, dass die Spermien die Befruchtung einer Eizelle abschließen können, indem es die Substanz inaktiviert, die sie benötigen, um die Schutzschicht der Eizelle zu zerstören.
An der Unterseite der Hormonspirale sind zwei Fäden befestigt, mit denen dein Arzt oder deine Ärztin die Hormonspirale wieder herausnehmen kann und um zu sehen, ob sie noch richtig sitzt. Der Arzt oder die Ärztin kann dich darauf hinweisen, regelmäßig nach den Fäden zu tasten, die an deinem Gebärmutterhals hängen. Das liegt daran, dass die Spirale manchmal spontan ausgestoßen wird, d. h. sie löst sich aus der Gebärmutter in den Gebärmutterhals (oder ganz aus dem Körper). Dies geschieht am häufigsten im ersten Monat nach dem Einsetzen der Spirale. Neuere Erkenntnisse deuten auch darauf hin, dass die Spirale häufiger ausgestoßen wird, wenn du eine Menstruationstasse benutzt (6). Wenn du jedoch glaubst, dass du deine Spirale verloren hast, wende dich an deinen Arzt oder deine Ärztin und verwende andere Verhütungsmittel, bis das Vorhandensein der Spirale bestätigt ist.
Die Fäden können manchmal auch für den Sexualpartner unangenehm sein, weil er sie mit seinem Penis ertasten kann. Normalerweise tut das nicht weh, aber falls doch, kannst du deinen Arzt oder deine Ärztin bitten, die Fäden zu kürzen. Das kann helfen.
Mach dir keine Sorgen, dass die Spirale beim Sex oder beim Sport verrutschen oder verschoben werden könnte - das ist sehr unwahrscheinlich. Ein Penis, ein Sexspielzeug oder die Finger können nicht in den Gebärmutterhals eindringen und somit auch nicht die Spirale in der Gebärmutter erreichen. Selbst bei der Penetration mit den Fingern ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine Spirale versehentlich herausgezogen wird. Es ist jedoch möglich, dass die Spirale bereits ausgestoßen wurde und du es erst beim Sex bemerkt hast. Wenn du starke Krämpfe oder Blutungen hast oder spürst, dass etwas Hartes aus deinem Gebärmutterhals ragt, wende dich an deinen Arzt oder deine Ärztin.
Wie wirksam ist sie?
Die Kupferspirale ist sehr wirksam und bietet einen nahezu 100%igen Schutz vor einer Schwangerschaft. Bei perfekter Anwendung treten nur 6 Schwangerschaften pro 1000 Personen* pro Jahr auf (0,6 % Chance auf eine Schwangerschaft). Bei typischer Anwendung sind es 8 Schwangerschaften pro 1000 Personen* im Jahr (d. h. die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft liegt bei 0,8 %).
Was sind mögliche Nebenwirkungen?
Die Kupferspirale erhöht im Gegensatz zur Hormonspirale oft die Blutmenge während der Menstruation. Außerdem verursacht es häufig Krämpfe, vor allem in den ersten drei bis sechs Monaten nach der Einlage. Sehr selten sticht die Spirale ein Loch in die Gebärmutterwand (Perforation).
Bei manchen Menschen kommt es nach dem Einsetzen zu einer Infektion, die aber in der Regel nur dann auftritt, wenn du zum Zeitpunkt des Einsetzens eine unerkannte Infektion deines Gebärmutterhalses hattest (z. B. aufgrund einer Geschlechtskrankheit). Wenn du ein erhöhtes Risiko für eine Geschlechtskrankheit hast (z. B. wenn du mit vielen verschiedenen Menschen sexuellen Kontakt hast oder als Sexarbeiterin arbeitest), sollte dein Arzt oder deine Ärztin daher vor dem Einsetzen der Spirale einen Test auf Geschlechtskrankheiten durchführen. Der Arzt oder die Ärztin kann dir ein paar Fragen zu deinen sexuellen Gewohnheiten stellen, um festzustellen, ob ein Test erforderlich ist.
Und schließlich kann eine Spirale das Risiko einer Eileiterschwangerschaft erhöhen, falls du doch schwanger wirst. Wenn du mehr über Eileiterschwangerschaften erfahren möchtest, kannst du diesen Artikel lesen.
Die Kupferspirale kann vor Gebärmutterschleimhautkrebs schützen.
Beachte, dass nur ein Teil der Personen (einige) dieser Nebenwirkungen erfährt, und einige Personen werden Nebenwirkungen erfahren, die hier nicht aufgeführt sind. Ob das bei dir der Fall ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Wann kann ich sie nicht anwenden?
Wenn du schwanger bist, eine Beckeninfektion (einschließlich einer Unterleibsentzündung oder PID), Gebärmutter- oder Gebärmutterhalskrebs, bestimmte rheumatische Erkrankungen, schwere Anämie, Blutungen im Genitalbereich aus unbekannter Ursache hast oder wenn deine Gebärmutter so beschaffen ist, dass eine Spirale nicht passt (oder nicht sicher ist). Die Kupferspirale kann auch nicht verwendet werden, wenn du eine Kupferallergie hast oder an der Wilson-Krankheit leidest.
In manchen Fällen kannst du eine Kupferspirale auch dann einsetzen lassen, wenn du an einer dieser Krankheiten leidest. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, um herauszufinden, ob dein Gesundheitsproblem definitiv bedeutet, dass du keine Kupferspirale einsetzen lassen kannst. Manchmal kann man stattdessen auch eine Hormonspirale einsetzen lassen.
Funktioniert sie sofort?
Ja. Du bist sofort nach dem Einsetzen der Kupferspirale vor einer Schwangerschaft geschützt. Aus diesem Grund kann die Kupferspirale auch als Notfallverhütung eingesetzt werden (mehr dazu kannst du hier lesen).
Was passiert mit meiner Fruchtbarkeit, wenn ich damit aufhöre?
Die Fruchtbarkeit kehrt in der Regel etwa einen Monat nach der Entfernung der Spirale zurück (7).
Schützt sie vor Geschlechtskrankheiten?
Nein, die Kupferspirale schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten. Wenn du mit jemandem Sex hast, der neu oder ungetestet ist, solltest du auch eine Barrieremethode anwenden.
*Mit Menschen sind hier alle gemeint, die schwanger werden können, einschließlich Mädchen, Frauen, nicht-binäre Menschen und Transgender-Männer, die noch ihre Gebärmutter, Vagina und Eierstöcke haben.
Bist du neugierig auf andere Methoden, um dich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen? Informiere dich hier über andere Verhütungsmethoden!
Dieser Artikel wird noch medizinisch geprüft.
Mitwirkende
Verfasst von Juliëtte Gossens
Rezensiert von Sophie Oppelt und Selina Voßen
Bearbeitet von Juliëtte Gossens
Ãœbersetzt von Sophie Oppelt
Referenzen
McFarlane I (ed.). Seeing the unseen: The case for action in the neglected crisis of unintended pregnancy. United Nations Population Fund. 2022. Available from: https://www.unfpa.org/sites/default/files/pub-pdf/EN_SWP22%20report_0.pdf
Hacker NF, Gambone JC, Hobel CJ (eds.). Hacker & Moore’s Essentials of Obstetrics & Gynecology. 6th ed. Philadelphia: Elsevier; 2016.
Hoffman BL, Schorge JO, Halvorson LM, Hamid CA, Corton MM, Schaffer JI (eds.). William’s Gynecology. 4th ed. New York: McGraw-Hill Education; 2020.
Centers for Disease Control and Prevention. The United States Medical Eligibility Criteria for Contraceptive Use, 2016 (US MEC). Available from: https://www.cdc.gov/reproductivehealth/contraception/mmwr/mec/summary.html
Centers for Disease Control and Prevention. 2016 U.S. Selected Practice Recommendations for Contraceptive Use (U.S. SPR). Available from: https://www.cdc.gov/reproductivehealth/contraception/mmwr/spr/summary.html
Long J, Schreiber C, Creinin M, Kaneshiro B, Nanda K, Blithe D. Menstrual Cup Use and Intrauterine Device Expulsion in a Copper Intrauterine Device Contraceptive Efficacy Trial [OP01-1B]. Obstetrics & Gynecology. 2020;135(5 [Supplement]):15. DOI: 10.1097/01.AOG.0000662872.89062.83
Girum T, Wasie A. Return of fertility after discontinuation of contraception: a systematic review and meta-analysis. Contraception and Reproductive Medicine. 2018;3:9. DOI: 10.1186/s40834-018-0064-y
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